Streitschlichterausbildung erfolgreich abgeschlossen

Ausbildung

Um bei Konflikten auf dem Pausenhof und in den Klassen zu vermitteln, setzt die Grafen-von-Zimmern- Realschule künftig auf ausgebildete Streitschlichter aus den Reihen der Schüler. 15 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 7 - 9 haben sich in diesem Schuljahr zu Streitschlichtern ausbilden lassen. Die Ausbildung fand an zwei Tagen von 08.00 – 15.00 Uhr im Klösterle in Meßkirch statt. An einem unserer Ausbildungstagen spendierte die Grafen-von-Zimmern-Realschule Meßkirch den Streitschlichtern Pizza.  


Die Ausbildung erfolgte durch Frau Stump, unsere Schulsozialarbeiterin der Schule, und Frau Schafheitlin, unsere Auszubildende zur Jugend- und Heimerzieherin.

Bei der 2-tägigen Ausbildung wurde beispielsweise erarbeitet, welche Arten von Konflikten es gibt, wie sie entstehen und wie sie zu lösen sind.  Kommunikationsformen wie Ich-Botschaften und aktives Zuhören waren ein weiterer Inhalt.  In Rollenspielen wurde die Strukturierung des Gesprächsprozesses einer Streitschlichtung eingeübt und verschiedene Situationen durchgespielt.

 

Was tun die Streitschlichter?


Unsere Streitschlichter helfen Mitschülerinnen und Mitschülern ihre Konflikte untereinander zu lösen. Sie unterstützen die Streitenden darin, selbst eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. Die Streitschlichter begleiten diesen Prozess, achten darauf, dass jeder zu Wort kommt und die Lösung am Schluss von allen Konfliktparteien mitgetragen wird.
Dadurch wird besonders das Problemlöseverhalten der Schülerinnen und Schüler gefördert und das Schulklima verbessert.

Die Schülerinnen und Schüler werden in Kürze ihren Dienst mit viel Engagement aufnehmen und freuen sich auf ihre Aufgabe.

 

 

 

 

Allgemeines über die Streitschlichter

„Streitschlichtung“ - was ist das überhaupt?
 
Die Idee, Streitschlichtung in der Schule als Mittel der Gewaltprävention einzusetzen, kommt ursprünglich aus den USA. Als so genannte „Mediation“ (= Vermittlung) haben dort erste  Versuche ergeben, dass Schüler/innen unter  Gleichaltrigen (den peer groups) Konflikte besser zu lösen vermögen, als wenn sich Erwachsene, also die Eltern oder Lehrer/innen, einschalten. Seit 10 Jahren hat sich diese Idee als „Mediation“ oder  „Streitschlichtung“ auch an deutschen Schulen  erfolgreich bewährt.


Das Grundprinzip der Streitschlichtung besteht darin, dass es in einem Konflikt nicht um einem Konflikt nicht um „Gewinnen“ oder „Verlieren“ geht, sondern dass die am Konflikt Beteiligten sensibilisiert werden, sich in die jeweils andere Position zu versetzen, um die Motive und Gefühle des/der anderen nachzuvollziehen. Gemeinsam soll am Ende des Schlichtungsgesprächs eine Lösung gefunden werden, mit der beide Kontrahent/innen leben können - ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren, so dass es zwei „Gewinner“ und keinen „Verlierer“ gibt.
 
Der Streitschlichterin / dem Streitschlichter kommt in diesem Schlichtungsgespräch eine ganz zentrale Bedeutung zu. Als „neutrale/r Dritte/r“ hilft sie/er den Kontrahent/innen eine gemeinsame Lösung zu finden - immer auf der Basis von Vertraulichkeit und Unparteilichkeit. Die Streitschlichterin / Der Streitschlichter versucht, den Kontrahentinnen und Kontrahenten den jeweils eigenen Anteil am Konflikt zu verdeutlichen, aber auch die Sichtweise der/des anderen in den Blick zu rücken. So stehen denn auch die in einem „Streitschlichtungsformular“ festgehaltenen Vereinbarungen unter zwei Prämissen:

1.      Was will ich in Zukunft tun, damit ich mit dem anderen / der anderen besser auskomme?

2.      Was erwarte ich vom anderen, was kann sie/er zur Konfliktvermeidung beitragen?

Die gemeinsam erarbeiteten Lösungsvorschläge werden abschließend wie in einem Vertrag durch Unterschrift besiegelt. Es wird zugleich ein Folgetreffen vereinbart, in dem seitens der Streitschlichterin / des Streitschlichters eine Überprüfung der Vereinbarung erfolgt.
 
Die in dem Schlichtungsgespräch erarbeiteten Lösungsvorschläge basieren stets auf einem gewaltfreien und friedlich ausgerichteten Konsens zwischen beiden Konfliktparteien.